Seit einigen Jahren unterstützen bis zu 20 Jugendliche in Minijobs die Mitarbeiter in unseren Kinderhäusern. Verantwortungsbewusst arbeiten sie mit und erhalten dafür ein Taschengeld.

Nach der erledigten Arbeit setzen sie sich für eine Tasse heißen Tee, Snacks und einen Austausch zusammen.

Es ist eine Zeit, in der sie gemeinsam ihren Tag reflektieren, Erfolge teilen und einfach die Gemeinschaft genießen.

Die Minijobs helfen unseren Kindern ein Gefühl für die Arbeitswelt zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und ihr Selbstvertrauen zu stärken.

„Ich habe diese Aufgabe schneller gelöst als Jura!“, prahlt Maxim. Die beiden Jungen haben einen Mathematikwettbewerb veranstaltet.

Wir freuen uns, wenn unsere Kinder Interesse am Lernen zeigen. Durch den Krieg leidet die Qualität der Bildung. Unterrichtsunterbrechungen durch Luftalarme, Stress durch schlechte Nachrichten und schlaflose Nächte, all das hat Auswirkungen auf die Konzentration und das Lernen.

Im Tageskinderheim am See helfen wir den Mädchen und Jungen bei den Hausaufgaben. „Ich habe eine gute Note in Ukrainisch bekommen.“ Dominika ist stolz.

Auch in diesem Jahr erhielten viele Familien Unterstützung im Rahmen unseres Projekts Starthilfe. Wir kauften Brutkästen, Hühner, Schweine, Sträucher, Sprühgeräte und verschiedene landwirtschaftliche Geräte. Für einige Familien war dies ein Anfang, für andere eine Investition in die Zukunft.

Familie Boiko hat bereits 10 ausgewachsene Schweine, alle drei Monate kommen neue Ferkel dazu. Die Scheunen mussten erweitert werden. Auch dabei haben wir geholfen. Andere Familien sind nun mit Fleisch versorgt und können ihre Erzeugnisse verkaufen. Wir freuen uns darüber, wenn die Menschen unseren Kinderhäusern vom Fleisch, den Eiern und dem Gemüse abgeben.

Unsere Spatzen machten kürzlich einen Spaziergang. Sie waren auf dem Spielplatz, haben geschaukelt und sind gerutscht. Fröhlich lachend versuchten sie die Blätter zu fangen, die von den Bäumen fielen. Jeder wollte das schönste Blatt finden und dieses den anderen zeigen. „Tante Nadja, schau mal, mein Blatt hat ganz viele Punkte“, freute sich Jewa. „Und in meinem Blatt ist ein Loch. Ob das eine Raupe angefressen hat?“, wollte Sofia wissen.

Zusammen haben die Kinder die bunten Blätter der Bäume betrachtet. Zum Basteln haben alle Eicheln, Tannenzapfen und auch Blätter gesammelt.

Vergangene Woche war es wieder so weit! Wir haben einen LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine beladen. Mit vielen Helfern konnten wir liebevoll gepackte Patenpakete und Hoffnungsboxen, Betten, Matratzen, Geschenke für den geplanten Weihnachtsmarkt und reichlich Kartons mit Kleidung und Schuhen aufladen. Die Weihnachtspakete werden von den Kindern und Familien bereits sehnsüchtig erwartet. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns in den vergangenen Monaten unterstützt haben, die uns Kartons ins Lager brachten oder mit der Post an uns schickten.

Was für eine Zukunft haben unsere Kinder, wenn sie aus der Schule kommen? Die meisten haben aufgrund ihres sozialen Hintergrunds kaum eine Chance, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. In unserer Lehrwerkstatt lernen einige Mädchen zu nähen. Es ist ihre Möglichkeit, mit dem Erlernten sich ein Einkommen zu verdienen.

Fast ein Jahr lang besucht Kira bereits unsere Lehrwerkstatt. Hier wird ihr Wunsch, eines Tages eine Schneiderausbildung zu absolvieren immer mehr zur Realität. Das Nähen einer Bluse, einer Tasche und einer Hose sind Ergebnisse, die sie in unserer Lehrwerkstatt erlernt hat.

Brennholz ist in Kriegszeiten nicht nur ein Brennstoff, sondern eine echte Lebensrettung. Viele Familien, die sich an unser Büro wenden, haben kein Holz, mit dem sie ihre Häuser heizen können. „Wir haben mit Ästen geheizt, die die Kinder aus dem Wald mitgebracht haben. Sie waren sehr klein und nass, aber haben trotzdem ein wenig Wärme gespendet. Auf dem Ofen konnten wir uns sogar eine Suppe kochen.“

Wir helfen vielen Familien Winterholz zu kaufen. Es ist immer ein großes Ereignis, wenn ein kleiner LKW vor einem Haus vorfährt. Für viele ist das Brennholz unerschwinglich.

Der Krieg dauert schon lange. Inmitten der Trümmer und Schmerzen, die er mit sich bringt, wachsen die Kinder auf. Odariwka ist ein abgelegenes Dorf, mit sehr niedrigem sozialen Entwicklungsstand.

Eine Gruppe Mädchen aus unserem Zufluchtsort machte einen besonderen Ausflug. Sie besuchten ein Planetarium. Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Der Sternenhimmel, der Mond und die Planeten wurden vor den Augen der Kinder lebendig. Anschließend ging die Gruppe am Dnipro spazieren und besuchte ein Kaffee. Einige Kinder probierten zum ersten Mal einen Burger.

Zu unseren Jungen Missionaren gehören Jugendliche, die bereits seit vielen Jahren unsere Kinderhäuser besuchen. Sie möchten anderen Menschen helfen, sich nützlich machen und ihren Vorbildern und Mentoren nacheifern. Wir freuen uns darüber.

Für die Kinder in unseren Zufluchtsorten in Boschedariwka und Odariwka organisierten sie kürzlich lustige Spiele, sorgten für Unterhaltung, gute Laune und machten mit liebevoll gepackten Hoffnungsboxen einen gewöhnlichen Tag zu einem Festtag. Mitten in einem furchtbaren Krieg war das ausgelassene Lachen der Mädchen und Jungen zu hören.

Nach einer unruhigen Nacht mit lautem Sirenengeheul und Explosionen kamen die Kinder müde, verwirrt und still in unseren Zufluchtsort. Keiner wollte spielen. In den Herzen brodelte die Angst.

„Kommt, lasst uns nach draußen gehen. Die Luft ist kühl und klar“, meinte unsere Mitarbeiterin Lena. „Was machen wir, wenn der Alarm wieder losgeht?“, fragte Artem. „Dann laufen wir in den Keller. Aber jetzt sehen wir uns die Schönheit der Natur an.“

Die Kinder wurden langsam munter. Einige warfen mit Blättern, andere sammelten sie. Miroslawa klebte sich zwei Ahornsamen auf die Wange und rief: „Ich bin eine Fee!“

Heute veranstalten unsere Mitarbeiter ein Erntedankfest in unserem Zufluchtsort in Pawliwka. Das Haus haben sie dafür festlich geschmückt. Jedes Kind bringt Obst oder Gemüse aus dem eigenen Garten mit. Stolz zeigen die Kinder, was sie mitgebracht haben und erzählen, wie sie die Früchte selbst geerntet haben. Gemeinsam ordnen sie bunte Äpfel, Kürbisse, Möhren und Trauben auf dem Tisch. Danach tragen sie kurze Gedichte vor, die sie extra für diesen besonderen Tag gelernt haben.

Unsere Jungs in der Lehrwerkstatt haben Kisten aus unbearbeiteten Latten gezimmert. Sie sind stolz auf ihre Werke und überlegten, wo und wie sie die Kisten einsetzen werden. „Ob ich es heute schaffe, meine Kiste fertigzustellen?“ Jegor ist aufgeregt und beeilt sich. Er hat beschlossen, die Kiste dem Tageskinderheim am See zu schenken. „Schaut mal, ist das so richtig?“, fragt Maxim. „Ich möchte die Kiste meiner Mutter schenken. Darin kann sie Gemüse aufbewahren.“ Er ist stolz darauf, dass er mit seinen Händen etwas Nützliches herstellen konnte.

Die Menschen in der Ukraine bereiten den Ackerboden im Herbst für das nächste Frühjahr vor, denn das Überleben einer Familie hängt von einer guten Ernte ab. Kartoffeln, Karotten, Kohl und Futterrüben sollen angebaut werden. Gemüse ist die Hauptnahrungsquelle für die Menschen und das Vieh.

Odariwka ist ein kleines, vergessenes Dorf, in dem die Einwohner in großer Armut leben. Viele Männer kämpfen im Krieg oder sind bereits umgekommen. Unser Mitarbeiter Peter unterstützt die Frauen beim Pflügen der Felder. Das ist ein großer Segen für die Menschen.

Aufgrund der bunten Fotos aus unseren Kinderprojekten könnte man meinen, dass der Krieg weit weg ist. Das ist nicht der Fall. In den Städten und Dörfern heulen bis zu fünfmal am Tag stundenlang die Sirenen. In den Nächten sind laute Explosionen und Schüsse zu hören.

Die Kinder können in der Schule nicht normal lernen, da sie sich in Schutzräumen aufhalten müssen. Dort ist es kalt und laut. Starker Beschuss findet normalerweise nachts statt, so dass das Ausmaß an Angst und Schrecken ins Unermessliche steigt. Erholung ist in den Schutzräumen nicht möglich. Die Wasser- und Stromversorgung ist immer wieder unterbrochen.

Unsere Mitarbeiter in der Ukraine treffen sich in regelmäßigen Abständen um sich auszutauschen, aktuelle Themen zu besprechen und sich Mut zu machen. Es ist wichtig ein starkes Team zu sein, besonders jetzt, in diesen schwierigen Kriegszeiten. Neben den Treffen in der großen Gruppe, finden auch kleinere Projekttreffen oder Meetings für die Leiter der einzelnen Kinderhäuser statt. Mitarbeiter aus entfernten Projekten kommen nach Switlowodsk, an unseren Hauptsitz. Gemeinsam denken sie nach, planen, beraten und beten. Gottes Gegenwart ist spürbar.