Unsere Jungs in der Lehrwerkstatt haben Kisten aus unbearbeiteten Latten gezimmert. Sie sind stolz auf ihre Werke und überlegten, wo und wie sie die Kisten einsetzen werden. „Ob ich es heute schaffe, meine Kiste fertigzustellen?“ Jegor ist aufgeregt und beeilt sich. Er hat beschlossen, die Kiste dem Tageskinderheim am See zu schenken. „Schaut mal, ist das so richtig?“, fragt Maxim. „Ich möchte die Kiste meiner Mutter schenken. Darin kann sie Gemüse aufbewahren.“ Er ist stolz darauf, dass er mit seinen Händen etwas Nützliches herstellen konnte.

Die Menschen in der Ukraine bereiten den Ackerboden im Herbst für das nächste Frühjahr vor, denn das Überleben einer Familie hängt von einer guten Ernte ab. Kartoffeln, Karotten, Kohl und Futterrüben sollen angebaut werden. Gemüse ist die Hauptnahrungsquelle für die Menschen und das Vieh.

Odariwka ist ein kleines, vergessenes Dorf, in dem die Einwohner in großer Armut leben. Viele Männer kämpfen im Krieg oder sind bereits umgekommen. Unser Mitarbeiter Peter unterstützt die Frauen beim Pflügen der Felder. Das ist ein großer Segen für die Menschen.

Aufgrund der bunten Fotos aus unseren Kinderprojekten könnte man meinen, dass der Krieg weit weg ist. Das ist nicht der Fall. In den Städten und Dörfern heulen bis zu fünfmal am Tag stundenlang die Sirenen. In den Nächten sind laute Explosionen und Schüsse zu hören.

Die Kinder können in der Schule nicht normal lernen, da sie sich in Schutzräumen aufhalten müssen. Dort ist es kalt und laut. Starker Beschuss findet normalerweise nachts statt, so dass das Ausmaß an Angst und Schrecken ins Unermessliche steigt. Erholung ist in den Schutzräumen nicht möglich. Die Wasser- und Stromversorgung ist immer wieder unterbrochen.

Unsere Mitarbeiter in der Ukraine treffen sich in regelmäßigen Abständen um sich auszutauschen, aktuelle Themen zu besprechen und sich Mut zu machen. Es ist wichtig ein starkes Team zu sein, besonders jetzt, in diesen schwierigen Kriegszeiten. Neben den Treffen in der großen Gruppe, finden auch kleinere Projekttreffen oder Meetings für die Leiter der einzelnen Kinderhäuser statt. Mitarbeiter aus entfernten Projekten kommen nach Switlowodsk, an unseren Hauptsitz. Gemeinsam denken sie nach, planen, beraten und beten. Gottes Gegenwart ist spürbar.

Seit einigen Jahren besucht das Geschwisterpaar Jewa und Lisa unser Tageskinderheim am See.

Vor einiger Zeit hat der Vater die Familie verlassen. Die Mutter versucht, alleine zurechtzukommen. Wir unterstützen die Familie mit Lebensmitteln und dem Nötigsten für ihren Alltag.

Jeden Tag freuen sich die Mädchen auf unser Tageskinderheim am See. Hier werden sie gehört, versorgt und getröstet. Hier bekommen sie nicht nur eine warme Mahlzeit und Hilfe bei den Hausaufgaben, sondern auch Liebe und Geborgenheit.

Wegen dem Krieg mussten viele Menschen ihre Heimat verlassen. Das ist nicht leicht, vor allem dann, wenn das eigene Leben und das der Familie auf dem Spiel steht, wenn um einen herum Raketen und Drohnen explodieren. Oft kamen die Menschen nur mit einem Koffer in unserer Region an und mussten ganz von vorne anfangen. In einem Land, mitten im Krieg, in dem Inflation und Arbeitslosigkeit herrscht, ist das sehr schwer.

Die Menschen wenden sich an unsere Mitarbeiter, um Hilfe zu erhalten. Wir bringen ihnen Lebensmittel, Kleidung, Geschirr, Decken, Möbel, Matratzen und Fahrräder.

Tamara, die schon längere Zeit unsere Lehrwerkstatt besucht, hatte eine tolle Idee: „Das Tageskinderheim am See ist mein zweites Zuhause. Ich wünsche mir, dass es noch schöner wird. Können wir Vorhänge für das Esszimmer nähen?“ Unsere Schülerinnen sind immer bereit, mit ihren Händen etwas Gutes zu tun.

Sofort machte sich Tamara an die Arbeit. Unsere Mitarbeiter haben sie gerne dabei unterstützt und ihr die benötigten Stoffe und alles Nähzubehör zur Verfügung gestellt. Mittlerweile schmücken die fertig genähten Vorhänge die Fenster. Aliona und Dana haben sie aufgehängt.

Der Schulunterricht während des Krieges gestaltet sich schwierig. Nach unruhigen Nächten, in denen Drohnen und Raketen flogen, müssen die Kinder am nächsten Morgen zur Schule. Auch dann gibt es häufig Luftalarm. Im Schutzkeller ist es laut, da mehrere Klassen gleichzeitig dort sind. Es ist auch kalt, feucht und es riecht modrig.

Nach der Schule kommen die Kinder in unsere Kinderhäuser. Hier können sie spielen, basteln oder sich ausruhen.

„Schaut mal, was ich gebaut habe“, ruft Maxim und freut sich über sein beeindruckendes Werk.

„Juhu, heute fahren wir auf eine Kurzfreizeit!“ Die Mädchen, die unseren Glaubenskurs In Seiner Nähe besuchen, freuten sich. Gemeinsam fuhren sie zu unserem Freizeitzentrum nach Pawliwka.

„Hier ist es so schön“, meinte Kira. Sie ist zum ersten Mal dort und staunte darüber, wie gemütlich die Zimmer sind. Hier, weit weg vom Alltag, dachten die Teenager über Gott nach, beteten zusammen, lasen in der Bibel und sahen einen Film. Sie nahmen an Seminaren zu biblischen Themen teil und führten interessante Gespräche.

„Habt ihr gesehen, Gott hat ihr Gebet erhört“, staunten die Mädchen während des Films.

Die Menschen in der Ukraine fragen sich: Wie wird der nächste Kriegswinter werden? Können wir unser Haus genügend beheizen, um den kalten Winter zu überleben?

Es ist immer wieder eine schwierige Jahreszeit für die Menschen. Das Geld reicht kaum für das Nötigste und erst recht nicht für Brennholz.

Unser Missionswerk Brücke der Hoffnung unterstützt viele Familien mit einer Ladung Brennholz.

Wir schenken Wärme in Häusern und in den Herzen hoffnungsloser Menschen mitten in dieser schwierigen Kriegswinterzeit.

Unzählige kinderreiche und einkommensschwache Familie wenden sich an unser ukrainisches Büro und fragen um Hilfe. Unsere Mitarbeiter besuchen die bedürftigen Familien. Die Lebensgeschichten sind unterschiedlich und traurig. Für die Mütter ist es schwierig, gerade in diesen furchtbaren Kriegszeiten, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu befriedigen.

Unsere Mitarbeiter machen Mut. Sie sagen den Familien immer wieder, dass sie ihre Hoffnung auf Gott setzen sollen. Egal was im Leben passiert, es gibt immer Hoffnung auf Besserung. Mit Hoffnungsboxen, die wir den Familien überreichen, und Lebensmittelpaketen zeigen wir ihnen, dass sie nicht allein sind.

Für die Eltern der Kinder, die unsere Villa Sonnenschein und unser Tageskinderheim am See besuchen, bieten wir Elternseminare an. In Kriegszeiten ist die Erziehung der Mädchen und Jungen eine große Herausforderung. Die Mütter sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder und um das Leben ihrer Männer an der Front. Woher sollen sie das Geld für ihren Lebensunterhalt nehmen?

Während des Seminars teilen die Eltern ihre Erfahrungen, diskutieren und stellen Fragen. „Mir fehlt die Geduld, gegenüber meinem Kind ruhig zu bleiben“, meint Inna. „Ich werde aber versuchen, meiner Tochter besser zuzuhören.“

„Bitte helfen Sie uns Brennholz zu kaufen, wir fürchten uns vor dem kommenden Winter. Jede Nacht zerstören Raketen Kraftwerke und sogar Gasleitungen. Der Krieg scheint kein Ende zu nehmen. Außerdem steigen die Preise täglich. Wir möchten diesen Winter überleben.“ Täglich wenden sich bedürftige Menschen an uns.

Der Preis für eine Ladung Brennholz ist für viele Familien unerschwinglich. Sie leben in großer Not, sind auf ihre Rente oder staatliche Hilfen angewiesen. Wowa Bulajenko, ein Großvater, der seine beiden Enkelkinder zusammen mit seiner Frau großzieht, kann seine Tränen nicht zurückhalten.

Wieder einmal hatten die Kinder in Odariwka die Möglichkeit, unser Kleiderstübchen zu besuchen.

Viele Familie kämpfen ums Überleben. Mit Beginn des Herbstes wurden viele Kinder krank. Alle Ersparnisse werden für Medikamente ausgegeben. Jüngere Kinder müssen die Kleidung der Älteren auftragen.

Die Mädchen und Jungen, die sich in unseren Kleiderstübchen Kleidung aussuchen dürfen, sind glücklich. Statt Turnschuhen mit einem Loch, die auch noch zwei Nummern zu groß sind, können sie sich Schuhe in der richtigen Größe aussuchen.

Für die Kinder in der Ukraine ist das Leben in Kriegszeiten voller Herausforderungen und Unsicherheiten. Trotz dieser schwierigen Zeit kann man in unserer Villa Sonnenschein in der Spatzennestgruppe Kinderlachen und fröhliche Kinderstimmen hören. Hier erleben unsere Vorschulkinder, dass sie wertvoll, geliebt und einzigartig sind.

In der Spatzennestgruppe lernen unsere Kinder zu teilen, Freundschaften zu schließen, Vertrauen zu fassen und Gottes Liebe kennen.

Hier, umgeben von Liebe und Fürsorge, erfahren sie Gott, der diese Welt und jeden Einzelnen von ihnen liebevoll geschaffen hat.

Selbst in Kriegszeiten wächst hier Hoffnung auf eine bessere Welt.