„Hier im Zufluchtsort ist es immer so schön. Ich möchte Aufräumen lernen, so dass es bei mir zu Hause auch so ordentlich wird“, erzählt Nastja. Unsere Kinder leben in einem Dorf. Aufgrund ihrer Lebensumstände haben sie keine Möglichkeit Aufräumen zu lernen.

„Ich waschen den Lappen aus, wringe ihn aus und wische damit die Fensterbank ab“, erklärt Wika. Sofia zählt die Servietten ab und legt sie in den Serviettenhalter. Andere Mädchen räumen das Geschirr in die Spülmaschine, kehren den Hof, halten die Schränke in Ordnung oder putzen die Gartenlaube.

Im Frühjahr brachten unsere Mitarbeiter Saatgut, Setzkartoffeln und Gemüsesetzlinge zu hilfesuchenden Menschen. Sie stellten Heu für die Kühe zur Verfügung und halfen beim Kauf von Hühnern oder Beerensträuchern.

Den Sommer über arbeiteten die Menschen im Garten oder auf ihren Höfen. Sie hatten mit großer Hitze, Wassermangel und Stromausfällen zu kämpfen. Ludmilla erzählt: „Die Arbeit war oft beängstigend. Über meinem Kopf flogen Raketen. Ich habe immer wieder überlegt, ob ich die Ernte überhaupt erleben würde.“

Das Ergebnis unserer Starthilfe kann sich sehen lassen.

Die Kinder, die unsere Kinderhäuser besuchen, verbringen fast jede Nacht mit Sirenengeheul, Schüssen und Explosionen. Sie sind gezwungen, in kalten Kellerräumen zu sitzen und auf das Ende eines Luftalarms zu warten. Leider haben einige Mädchen und Jungen im Krieg geliebte Angehörige verloren und großes Leid erfahren.

„In der letzten Nacht hatte ich wegen der Explosionen große Angst und konnte lange nicht einschlafen“, erzählt Lisa traurig.

Unsere Mitarbeiter hören den Kindern zu, zeigen Mitgefühl und organisieren therapeutische Aktivitäten.

„Dascha ist da!“, aufgeregt stürzen Albina und Ewa auf sie zu, um ihre große Freundin zu umarmen. Die jüngeren Kinder warten jeden Mittag ungeduldig, bis die Älteren aus der Schule kommen. „Sonja, hilfst du mir, die Multiplikationstabelle zu wiederholen?“, fragt Lisa.

Unser Tageskinderheim am See wird von Kindern unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Bedürfnissen besucht. Alle brauchen Liebe und Fürsorge. Wir wünschen uns, dass zwischen den Kindern freundschaftliche Beziehungen entstehen und sie sich gegenseitig helfen.