Im Herbst ist Erntezeit. In den ukrainischen Dörfern hat jede Familie einen Garten, um Gemüse anzubauen. Ohne diese Gärten ist ein Überleben, gerade auch während des Krieges, unmöglich. Viele Familie erhielten im Frühjahr im Rahmen unseres Starthilfe-Projekts Saatkartoffeln und Gemüsesamen. Den ganzen Sommer haben sie die Pflanzen gegossen, gedüngt und Unkraut gejätet. Jetzt, nach der Ernte, bringen uns viele Familien Gemüse und Obst für unsere Kinderhäuser.

Vor kurzem machten unsere Mitarbeiter mit den Kindern aus dem Spatzennest einen Ausflug! Zusammen wanderten sie durch den Park auf einen Spielplatz. Es wurde geschaukelt und gerutscht! Die Mädchen lachten und genossen den Spaziergang. Schon lange hatten sie uns immer wieder gefragt, wann wir denn endlich einmal einen Ausflug machen werden. Gott hat uns beschützt! Es gab keinen Sirenenalarm und wir mussten keinen Schutzraum aufsuchen.

„Was soll ich tun, wenn auf dem Weg zur Schule die Luftschutzsirene ertönt? Soll ich nach Hause gehen oder weiterlaufen?“ „Wie viele Minuten brauche ich, um in der Schule in den Schutzraum zu kommen?“ Zu Beginn des neuen Schuljahres beschäftigen unsere Kinder ungewöhnliche Fragen. Sowohl die Jungen und Mädchen als auch die Eltern und Lehrer sind besorgt. Es lauern so viele Gefahren. In den Schulen gibt es Schutzräume.

Am 1. September begann in der Ukraine ein neues Schuljahr. Es ist ein weiteres Schuljahr während des Krieges. Hunderte von Schulen wurden beschädigt und viele davon vollständig zerstört. Jede Region entscheidet, wie und ob der Unterricht stattfinden kann. Unsere Häuser sind für die Kinder geöffnet. Zum ersten Schultag haben wir ein fröhliches Fest gefeiert! Wir hörten Musik, einige hatten ihre schönsten Kleider an, alle waren glücklich. Jedes Kind erhielt ein Paket mit Schulmaterial, etliche bekamen einen neuen Schulranzen.

„Lieber Gott, danke, dass wir hier auf der Terrasse sitzen und in der Bibel lesen können. Beschütze unsere Soldaten und schenke uns Frieden.“ Die Treffen mit unseren Jungen Missionaren beginnen wir mit einem Gebet. Anschließend lesen wir zusammen in der Bibel, denken darüber nach und diskutieren über den gelesenen Text. Wir möchten Gottes Wort immer besser verstehen. Im Sommer treffen wir uns nicht in der Cafeteria, sondern auf einer Terrasse.

Am 1. September beginnt ein neues Schuljahr in der Ukraine. Trotz des Krieges, des Sirenengeheuls und der schrecklichen Nachrichten, dass schon wieder einer unserer Freunde im Krieg getötet wurde, versuchen wir alle, ein relativ normales Leben zu führen. Das neue Schuljahr ist eine große Herausforderung für unsere Kinder. Einige Schulen werden Präsenzunterricht anbieten, andere weiter Online-Unterricht. Die Kinder werden viel Unterstützung brauchen.

Jedes Frühjahr unterstützen wir bedürftige Familien beim Kauf von Gemüsesamen. Im Besonderen helfen wir Frauen, deren Männer an der Front kämpfen, die sich allein um ihre Kinder kümmern müssen. „Die Arbeit im Garten lenkt mich von traurigen Gedanken ab. Jetzt, wo die Tomaten und Gurken reif sind, werde ich ein Paket für meinen Mann packen und an die Front schicken“, erzählt uns Julia. Oksana freut sich: „Die Tomaten sind dieses Jahr so groß, saftig und lecker.

"Das sind meine Freundinnen Sascha und Katja. Dürfen sie heute mit uns im Pool schwimmen? Es ist es doch so warm," fragt Jana Pochilowa, während drei Augenpaare gespannt auf eine positive Entscheidung unserer Mitarbeiter warten. Nachdem die drei Mädchen grünes Licht erhalten haben, sind sie kaum mehr zu halten. Sascha und Katja sind begeistert und überwältigt von ihren Gefühlen! Sie fragen sich wie es möglich ist, dass Kinder aus einer armen Großfamilie in einem Swimmingpool entspannen dürfen.

Im Frühjahr brachten unsere Mitarbeiter kleine Masthühner zu Anja Sobachenko. Anja hat sich verantwortungsvoll auf die Aufzucht von Geflügel vorbereitet. Sie hat den Stall desinfiziert und neue Futter- und Tränkeautomaten gekauft. „Mein Mann ist seit Beginn des Krieges bei den Streitkräften. Ich weiß, dass ich mit der Aufzucht der Hühner einen Beitrag für unsere Zukunft, für unsere Kinder leiste. Meine beiden Söhne und ich geben nicht auf. Mein Mann freut sich für mich.“, erzählt Anja.

„Meine Mutter ist im Gefängnis. Sie hört nicht auf, mich anzurufen und mir Vorwürfe zu machen, dass ich sie nicht liebe.“ Kira kann die Tränen nicht zurückhalten. „Mein Vater ist im Krieg. Wir haben seit einigen Tagen keinen Kontakt mehr zu ihm. Meine Mutter hört nicht mehr auf zu weinen,“ flüstert Sofia leise. Heute findet unsere Bibelgruppe fernab von Lärm und neugierigen Blicken statt. Wir erzählen uns von unseren Freuden und Sorgen.

„Tante Lena, meine Freunde wollen mir nicht glauben, dass ich meine eigene Kleidung nähen kann. Ich bin so froh, dass ich seit einem Jahr in die Lehrwerkstatt kommen kann. Schließlich habe ich schon einen Rock, ein Kleid und eine Bluse genäht.“ Nadja ist ein Mädchen aus einer großen Roma-Familie. Ihr Vater arbeitet hart, nimmt jeden Job an, um seine Familie zu ernähren. Die Mutter findet keine Arbeit, da sie keine Ausbildung hat.

„Unsere Familie ist Ihnen sehr dankbar für die Kuh. Wir haben so lange davon geträumt, haben sogar etwas Geld gespart. Aber der Krieg hat all unsere Pläne zunichte gemacht. Wir haben nicht einmal mehr genug Geld für das Nötigste.“ Natascha streichelt liebevoll über den Rücken von Lasunka. Dank unseres Starthilfe-Projektes haben einige Familien eine Kuh von uns erhalten, eine Kuh als Ernährer. Sie liefert Milch, saure Sahne, Käse, Butter und Kefir.

„Tante Aliona, mit den Fragekarten kann ich die Wortarten viel besser unterscheiden.“ Ksenia übt fleißig für die Schule. In den Ferien geben wir Nachhilfeunterricht in Ukrainisch und Mathematik. Während der Coronapandemie und dem Krieg hatten unsere Kinder lange Zeit nur Fernunterricht. Das hat natürlich Auswirkungen auf ihren Bildungsstand. Jegor und Sabrina haben die erste Klasse abgeschlossen. Es ist wichtig, dass sie den gelernten Unterrichtsstoff nicht vergessen.

In den Sommermonaten verbringen wir mit den Jungen und Mädchen viel Zeit an der frischen Luft. Wir spielen Outdoor- und Brettspiele zusammen, unterhalten uns im Garten, auch Wettkämpfe stehen auf dem Programm. Welche Gruppe wird gewinnen? Ein Höhepunkt sind für viele Kinder unsere Freizeiten in unseren beiden Freizeitzentren. Trotz des Krieges versuchen wir sicherzustellen, dass unsere Kinder eine Kindheit haben. Wir tun unser Bestes, um sie von der schrecklichen...

In unserem Zufluchtsort in Boschedariwka haben wir einen Handwerksclub. Dort lernen unsere Jungs unter Anleitung von Valera Fertigkeiten in den Bereichen Handwerk, Malerei und Reparaturarbeiten. Sie wissen bereits, wie man eine Türklinke repariert oder ein Bild gerade aufhängt. Vor kurzem haben sie ein großes Projekt abgeschlossen. Sie bauten zusammen einen Sandkasten für den Spielplatz. Das war eine Menge Arbeit! Der Sandkasten musste geplant...