„…wir haben das Fußballspiel gewonnen…wir durften bereits mit den älteren Jungen spielen…“ Begeistert rennt Wlad Dschurowski durch alle Zimmer in unserem Haus. Seine Freude ist kaum in Worte zu fassen. Wlad kommt aus einer ganz armen Familie, und wir sind froh mitzuerleben, wie sich sein Leben in kleinen Schritten verändert. Eine wichtige Aufgabe ist, sein Selbstwertgefühl zu festigen. In der Schule wir er nur verspottet, weil er so arm ist.

„Das ist ein wunderbares Poster. Da werden bestimmt viele Zuschauer in unsere Vorstellung kommen.“ Angelina Sawenko hüpft vor Freude durch den Raum. An diesem Wochenende ist unser Puppentheater zu einer Tournee unterwegs. „Wie lange dauert es noch, bis wir endlich losfahren.“ Jeden Tag stellt Wlad Dschurowski dieselbe Frage. Er kann es kaum glauben, dass er mitfahren darf. „Ich heiße Tara, vielleicht können wir alle zusammen...

Nebelschwaden und Regentage kündigen eine kalte Zeit an. Es ist einfach überall nur ungemütlich. Da lädt unsere „Villa am See“ zu einigen gemütlichen Veranstaltungen ein. „Bei uns in der Schule ist es eiskalt. Seit Tagen ist die Heizung kaputt. Der Direktor hat kein Geld. Er sagt, wenn unsere Eltern kein Geld sammeln, kann die Heizung nicht repariert werden. Ich habe mich auf dem ganzen Weg auf eine Tasse heißen Tee gefreut.“

Nadja ist das vierte Kind in ihrer Familie. Sie träumt davon, wie ihre ältere Schwester Sonja, möglichst bald zur Schule zu gehen, da sie die meiste Zeit des Tages zusammen verbringen. In dieser gemeinsamen Zeit hat sie bereits viel gelernt und fühlt sich schon wie ein großes Mädchen. Seit einiger Zeit besucht Nadja das „Spatzennest“ in unserem „Zufluchtsort“ in Odarjewka. In dieser Gruppe bereiten wir Vorschulkinder...

Leise fallen im Herbst letzte Blätter von den Bäumen. Erster Schnee kündet den kommenden Winter an. Mit aller Kraft schiebt der 10jährige Rudik an einem stürmischen Morgen einen Kinderwagen vor sich her. Ohne seine Hilfe würde es seine Familie kaum noch schaffen. Seine größte Sorge ist nun. „Wie werden wir durch den nächsten Winter kommen?“ Jeden Tagen sind seine Geschwister unterwegs, um Brennholz zu suchen.

Hinter uns liegen anstrengende Wochen mit dem Schulanfang, der Neueröffnung von einem „Spatzennest“, einer Mitarbeiterkonferenz, einem Missionstag und vielen Aktionen in „Vergessenen Dörfern“. In dieser Woche schließen wir unsere Missionsbüros in der Ukraine, unsere Mitarbeiter gehen eine Woche in Urlaub. Der nächste Ticker erwartet Sie dann am 13. November.

„Luda, wann kommst du uns besuchen? Wir haben schon geerntet und haben vieles eingeweckt.“ In den vergangenen Monaten haben wir viele arme Familien an unserer Kartoffelaktion, aber auch an unserer Gemüseaktion, beteiligt. Nun wollen sie einen Teil ihrer Ernte an Flüchtlinge, an alte Menschen abgeben, die nicht mehr die Kraft haben im Garten zu arbeiten. Da ist Luda Slobodianik oft unterwegs, um Eingewecktes abzuholen und zu armen Familien zu bringen...

„Tante Wera, stimmt es, dass man mit dieser Maschine Brot backen kann?“ Vor vielen Jahren wurden in Deutschland die ersten Brotbackmaschinen verkauft. Es war eine lockende Versuchung eigenes Brot zu backen und neue Rezepte auszuprobieren. Doch viele Hausfrauen ließen die Maschinen im Küchenschrank stehen. Brot beim Bäcker zu kaufen ist doch einfacher. Heute hat Wera Kolomoetz ihre Brotbackmaschine...

Manchmal fragen wir unsere Kinder: „Was ist denn dein Lieblingsessen? Was würdest du gerne heute essen?“ Die Jungen und Mädchen, die unsere Kinderhäuser besuchen, sind oft froh, wenn sie ein Marmeladenbrot bekommen. „Darf ich mir auch noch einige Scheiben Brot mit nach Hause nehmen? Ich hab noch zwei kleine Geschwister, die auch Hunger haben.“ Wie oft haben wir diese Frage gehört?

„Mädels, welchen Saft wollt ihr am Wochenende trinken? Ihr solltet euch auch noch Obst aussuchen!“ Gemütlich schlendern wir durch den Supermarkt, kaufen für unser Wochenende ein. Die Mädchen können ihr Glück kaum fassen. Sie kommen aus armen Familien, sind froh, wenn sie zu Hause überhaupt etwas zu essen bekommen. Vor uns liegen unsere „Stillen Tage“ im Freizeitzentrum in Pawlowka. In Gedanken versunken sitzen wir...

Einmal im Monat treffen sich alle unsere Erzieherinnen aus der ganzen Ukraine zu einer Supervision in unserem Büro in Swetlowodsk. Unter der Leitung von Lena Uchnal werden schwierige Situationen aus unserer Kinderarbeit durchdacht und es werden Lösungsansätze gesucht. Wir sprechen aber auch über Ideen, die in anderen Arbeitsbereichen entwickelt wurden und ermutigen uns gegenseitig.

In der Zwischenzeit durchläuft bereits die dritte Gruppe unsere „Lehrwerkstatt für Jungen“. Unter der Leitung von Oleg Kurbatow lernen sie im Unterricht viele theoretische Dinge. Wir versuchen ihnen aber auch viele praktische Dinge beizubringen, die unsere Lehrlinge im Alltag gebrauchen können. Manchmal gehen wir in Häuser von bedürftigen Familien, dir wir unterstützen und helfen ihnen Dinge aus ihrem Haushalt zu reparieren.

Mit einem lauten Indianergebrüll stürmt eine Gruppe von Jungen in unseren „Zufluchtsort“. Nachdem sie ein wenig zur Ruhe gekommen sind, geht es an die Hausaufgaben. Dann steht auch schon unser leckeres Mittagessen auf dem Tisch. Die meisten der Kinder haben kaum Spielsachen zu Hause. Da freuen sie sich natürlich, wenn mit unserem großen Lastwagen neue Spielsachen aus Deutschland kommen. Die Mädels sind mit Puppen...

Seit einigen Tagen ist der Ansturm neuer Kinder in unserer „Villa Sonnenschein“ kaum noch zu bewältigen. Da kam die Anfrage an unser „Tageskinderheim am See“, ob nicht zwei Mitarbeiterinnen in der Suppenküche helfen können. Unsere Mitarbeiterinnen waren gleich bereit zu helfen. Doch wer würde ihre Aufgaben übernehmen? Alle setzten sich zusammen und überlegten, wie sie die Situation in den Griff bekommen können.

„Kinder, auf, jetzt werden erst einmal die Hände gewaschen!“ In unseren Kinderhäusern gibt es nicht nur lustige Programme, da wird auch viel gelernt. Ein wichtiger Punkt ist die Hygiene. Dazu gehört es, dass wir vor dem Essen unsere Hände waschen. Die meisten der Kinder, die in „Vergessenen Dörfern“ unsere „Zufluchtsorte“ besuchen, haben noch nie eine Toilette mit Wasserspülung und fließendes kaltes und warmes Wasser aus einem Wasserhahn gesehen.