Hinter uns liegt ein anstrengender Tag. Um 10:00 Uhr verabschiedeten wir uns von Familie Götz und verließen nach einer Woche den Schwarzwald. Es ging wieder Richtung Hessen. Am Nachmittag trafen wir in unserem Missionsbüro in Hüttenberg ein, wo wir kurz verschnaufen konnten. Weiter ging es zur Freien Evangelischen Gemeinde in Nidderau. Obwohl es unser erster Besuch in der Gemeinde war, wurden wir mit offenen Armen empfangen.

Nach einem entspannten Montag, den wir am Bodensee in Konstanz verbrachten, machten wir uns zur nächsten Missionsveranstaltung auf den Weg. Am Dienstag waren wir ins Bibelheim Bethanien in Langensteinbach eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es quer durch den Schwarzwald Richtung Karlsruhe. Nach einem gemeinsamen Essen mit den Hausgästen empfingen wir viele Missionsfreunde aus Hoffenheim...

Gestern ging es mit „Soruschka“ nach Marburg, wo Eva Gierse, eine Mitarbeiterin, wohnt. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken schauten wir uns bei einem Spaziergang die historische Stadt mit ihren alten Häusern an. Zur Abendveranstaltung hatte uns der „Christus-Treff“ eingeladen. Die ehrwürdige Kirche, die hoch über Marburg thront ist schon beeindruckend. Für uns war der Besuch ein besonderes Erlebnis.

Nach der ersten Missionsveranstaltung in Hüttenberg-Hochelheim hatten wir am Mittwoch einen Seminartag. Am Vormittag hatten wir in Rechtenbach bei Maike Korff ein Seminar zum Thema Logopädie, da viele Kinder, die wir in der Ukraine betreuen, schwere Sprachprobleme haben. Am Nachmittag fand ein Seminar mit Sandra Schreiber in unserem Missionsbüro statt. Wir dachten über die schwierige Aufgabe nach: Wie können unsere Mitarbeiter traumatisierten Kindern helfen...

Es war ein guter Start, unser erster Tag in Hüttenberg-Hochelheim! Am Vormittag gab es noch einmal eine Generalprobe im Gemeindesaal und am Abend die erste Missionsveranstaltung von „Soruschka 2015“. Für Wera Beresniuk war es überhaupt ihr erster Auftritt in Deutschland. In diesem Jahr stehen natürlich der Krieg in der östlichen Ukraine, die Flüchtlinge und die Wirtschaftskrise im Mittelpunkt von unserem Programm und die Frage...

„Oleg, wie sieht ein richtiger Mann aus? Was wird von einem richtigen Mann erwartet? Was für ein Vater bist du?“ Diese Fragen werden Oleg Kurbatow, der unsere „Lehrwerkstatt für Jungen“ leitet, oft gestellt. Die Jungen wollen wissen, wie sich Oleg in verschiedenen Situationen als Ehemann und als Vater verhält. Die meisten Jungen haben keinen Vater oder ihr Vater sitzt im Gefängnis oder sie haben in ihrem Vater, der Alkoholiker ist...

„…Holz…Tante Olga…da steht ein Fahrzeug vor deinem Haus und bringt Holz…“ Ganz aufgeregt laufen die Jungen und Mädchen durch unseren „Zufluchtsort“ in Grigorowka. Sie wissen wie wichtig und wie teuer Holz im Winter ist. Die meisten von ihnen fristen ein trostloses Leben in eiskalten Hütten. Olga Klimenko, die in unserem „Zufluchtsort“ in Grigorowka arbeitet, hatte bereits vor zwei Wochen in unserem Missionsbüro in Swetlowodsk angerufen...

„Onkel Wiktor, wann ist unser „Zufluchtsort“ endlich fertig?“ Ganz aufgeregt streichen Jungen und Mädchen um das Haus in Schorsk, beobachten die Bauarbeiter. Sie können es nicht verstehen, dass der kalte Winter die Renovierungsarbeiten erschwert. In dieser Woche wurden in die Gebäude neue Fenster eingesetzt, die erst einmal verputzt werden mussten. Parallel wurden die letzten Decken mit Plastikpanelen verkleidet.

Wie an jedem Nachmittag stimmen die Gitarren in unserem „Zufluchtsort“ auf unser Treffen ein. In der Zwischenzeit haben wir schon viele Lieder gelernt, die wir von ganzem Herzen singen. Heute denken wir darüber nach, dass wir als Christen Vorbilder sein sollen, und in unserem „Zufluchtsort“ sollten die Großen Vorbilder sein, an denen sich die Kleinen orientieren können. Doch wie sieht ein Vorbild aus? Was erwartet Gott von uns?

Das Lieblingsessen der meisten Jungen und Mädchen in „Villa am See“ sind ukrainische Kohlrouladen, Golubzi. Da ist es kein Wunder, dass dieses Essen immer wieder auf unserem Speiseplan steht. In der Vergangenheit haben sich die Kinder gefreut, wenn sie unsere „Suppenküche“ in „Villa Sonnenschein“ besuchen konnten. Heute ist ein Mittagessen von Anja Losowaja vorbereitet. Für fast alle Besucher...

Normalerweise nehmen wie während des Schuljahrs keine neuen Spatzen in unserem „Spatzennest“ auf, doch bei der dreijährigen Karina haben wir natürlich eine Ausnahme gemacht. Karina und ihre achtjährige Schwester Nastja sind aus dem Kriegsgebiet in der östlichen Ukraine nach Swetlowodsk geflüchtet. Ihre Eltern haben keine Arbeit und sind noch immer von den Kriegserinnerungen traumatisiert. Sie mussten ihr Haus, ihre Freunde, ihre Arbeit...

Die meisten der Kinder, die wir in Schorsk und Pawlowka betreuen, haben selten oder nie ihr graues Dorf verlassen. Jeden Tag fristen sie dasselbe trostlose Leben. Da sind die lustigen Stunden in unseren „Zufluchtsorten“ die einzigen Lichtblicke. In der vergangenen Woche haben wir unsere Jungen und Mädchen zu einem wunderbaren Ausflug eingeladen. Wir sind mit ihnen nach Dneprodscherdschinsk, in die nächste größere Stadt...

Vor einigen Wochen ist der 19jährige Dschenja Proskuriakow, zum Militär eingezogen und in den Krieg in die östliche Ukraine geschickt worden. Auf den Fotos sieht man den ältesten Sohn von Familie Proskuriakow zu einer Zeit, als er noch unseren „Zufluchtsort“ in dem „Vergessenen Dorf“ Grigorowka besuchte. Vor drei Wochen wurde Dschenja angeschossen und liegt nun mit einer komplizierten Schussverletzung im Bein...

Der Termin rückt immer näher. In einem Monat macht sich „Soruschka“ wieder einmal auf die lange Reise, um in Deutschland in 13 Gemeinden unsere Missionsarbeit vorzustellen. Da gibt es noch viel zu tun. Wera Beresniuk, die im vergangenen Jahr aus unverständlichen Gründen kein Visum erhalten hat, nimmt in diesem Jahr einen erneuten Anlauf. Diesmal muss sie noch viel mehr Dokumente einreichen.

Nachdem wir mit unseren Teenagern in den vergangenen Wochen intensiv über verschiedene Gefühle nachgedacht haben, sind wir in dieser Woche auf ein ganz wichtiges Gefühl gestoßen. Wie geht man damit um, wenn man verliebt ist? Wie erkennt man, ob man nur verliebt ist oder ob es sich um richtige Liebe handelt? Wir haben Olga Schumilo, die unsere medizinische Abteilung leitet, zu diesem Thema eingeladen.