Mit einem lauten Indianergebrüll stürmt eine Gruppe von Jungen in unseren „Zufluchtsort“. Nachdem sie ein wenig zur Ruhe gekommen sind, geht es an die Hausaufgaben. Dann steht auch schon unser leckeres Mittagessen auf dem Tisch. Die meisten der Kinder haben kaum Spielsachen zu Hause. Da freuen sie sich natürlich, wenn mit unserem großen Lastwagen neue Spielsachen aus Deutschland kommen. Die Mädels sind mit Puppen...

Seit einigen Tagen ist der Ansturm neuer Kinder in unserer „Villa Sonnenschein“ kaum noch zu bewältigen. Da kam die Anfrage an unser „Tageskinderheim am See“, ob nicht zwei Mitarbeiterinnen in der Suppenküche helfen können. Unsere Mitarbeiterinnen waren gleich bereit zu helfen. Doch wer würde ihre Aufgaben übernehmen? Alle setzten sich zusammen und überlegten, wie sie die Situation in den Griff bekommen können.

„Kinder, auf, jetzt werden erst einmal die Hände gewaschen!“ In unseren Kinderhäusern gibt es nicht nur lustige Programme, da wird auch viel gelernt. Ein wichtiger Punkt ist die Hygiene. Dazu gehört es, dass wir vor dem Essen unsere Hände waschen. Die meisten der Kinder, die in „Vergessenen Dörfern“ unsere „Zufluchtsorte“ besuchen, haben noch nie eine Toilette mit Wasserspülung und fließendes kaltes und warmes Wasser aus einem Wasserhahn gesehen.

Wenn eine neue Aufgabe vor uns liegt oder wir ein neues Projekt planen, dann benutzen wir unseren Traumbaum. Jeder kann seine Gedanken, seine Ideen, seine Träume aussprechen. Die werden dann aufgeschrieben und in unseren Traumbaum gehängt. „In diesem Jahr will ich lernen, wie meine Schulkameraden zu schreiben und zu lesen.“ Heute darf jedes unserer Kinder vom „Tageskinderheim am See“ sagen, was es sich von diesem Jahr erträumt.

Spielen ist ein ganz wichtiger Bestandteil für die Entwicklung von Kindern. Doch was machen Kinder, die fast keine Spielsachen haben? Das wissen wir auch nicht, aber wir wissen mit was die Jungen und Mädchen gerne in unserer „Villa Sonnenschein“ und in „Villa Regenbogen“ spielen. Oft sitzen Kinder in einer stillen Ecke und spielen für sich alleine. Sie genießen einfach, dass wir so viele Spielsachen und Spiele aus Deutschland...

Im September fängt in jedem Jahr für unsere Mitarbeiter immer ein neues Arbeitsjahr und für unsere Kinder ein neues Schuljahr an. In diesem Monat strömen aber auch die neuen Spatzen ins „Spatzennest“. Die meisten von ihnen kommen aus schwer gestörten Familien und haben Sprachstörungen, bei denen wir ihnen helfen wollen. Sie haben nur einen begrenzten Sprachschatz und können bestimmt Laute nicht aussprechen.

„Was feiern wir denn heute?” Marina ist ganz aufgeregt, denn sie hat von Natascha Mitina gehört, dass die „Supergirls“ ein ganz besonderes Essen kochen, Wareniki mit Kartoffeln. Wareniki sind gefüllte Teigtaschen, das Lieblingsessen der meisten unserer Jungen und Mädchen. Die Mädels machten sich gleich an die Arbeit. Zuerst wird der Teig gemacht, der dann gefüllt wird. Doch der Höhepunkt ist, dass wir so viele Wareniki haben...

Es ist immer ein langer Weg, bis die Hilfsgüter in den armen Familien in der Ukraine treffen. Viele Missionsfreunde bringen ihre Bananenkartons in unser Lager in Hüttenberg, andere schicken sie mit der Post. Dann macht sich unser 34 Tonnen LKW mit Dima Grabenko und Peter Degtjar auf die lange Reise nach Deutschland. Vor ihnen liegen 2.500 km. Mit Hilfe von ehrenamtlichen Helfern laden wir 97 Kubikmeter auf unseren Auflieger...

„…und hier ist unser Spielzimmer…“ Nach einer ausgiebigen Entdeckungstour durch „Villa Sonnenschein“ sind unsere neuen „Spatzen“ im Spielzimmer angekommen. Fast ehrfurchtsvoll bestaunen sie die bunten Spielsachen. „Dürfen wir auch mit all diesen Spielsachen spielen?“ Vorsichtig stellt Nastja, ein kleines Roma Mädchen, die Frage, die sich wohl alle in diesem Augenblick gestellt haben. Und dann sie sie nicht mehr zu halten.

"...9.997, 9.998, 9.999, 10.000!" Kaum zu glauben, unser Traum ist wahr geworden. Vor kurzem haben wir das 10.000 Sockenpaar von Frau Montag (links) und der 92 jährigen Frau Schneider erhalten. Viele begeisterte Strickerinnen haben für uns in den vergangenen zwei Jahren farbenfrohe Socken in unterschiedlichsten Größen gestrickt. Mit Freude haben unsere Mitarbeiter sie in der Ukraine an bedürftige Kinder und Erwachsene verschenkt.

"Steffi, schau mal, die schönen. buntdekorierten Hoffnungsboxen. Sie stammen alle von unserer Ferienpassaktion. Die Kinder haben sie gefüllt und verziert." Immer wieder erreichen uns in unserem deutschen Büro Hoffnungsboxen, die in ganz Deutschland von Einzelpersonen, Jungschargruppen, Bibel- oder Seniorenkreisen gepackt wurden. Vielen Dank! Insgesamt konnten wir seit Beginn der Aktion im Frühjahr 2016...

„Tante Anja, weißt du noch, wie ich für alle Kinder vom „Tageskinderheim am See“ zum ersten Mal Pfannkuchen gebacken habe und wie ich immer alle deine Rezepte in ein Buch geschrieben habe?“ Vor vielen Jahren hat jemand Alessia Nowikowa in unser „Spatzennest“ gebracht. Ihre Mutter war ständig irgendwo unterwegs, schlief mit verschiedenen Männern in Lagerhallen. Sie hatte in ihrem Leben keinen Platz für Alessia.

„Was ziehe ich am ersten Schultag an?“ Am 1. September fängt ein neues Schuljahr an. Da wissen die Kinder aus armen Familien nicht, welche Kleidung sie tragen sollen. Sie wissen nicht einmal, was sie jeden Tag essen sollen. In der letzten Ferienwoche sehen die Jungen und Mädchen in Boschedarjewka ein seltsames Plakat: „Großes Sommerfest!“ Staunend stehen sie vor dem Poster und fragen sich, ob wohl jeder kommen kann. Und das soll kostenlos sein?

„Tante Oxana, ich hab heute noch überhaupt nichts gegessen. Hast mal eine Scheibe Brot für mich? Ich halte es nicht bis zum Mittagessen aus.“ Das Mittagessen ist in den meisten unserer Kinderhäuser der wichtigste Programmpunkt am ganzen Tag. Die 7jährige Tamara besucht jeden Tag unsere „Villa Sonnenschein“, ein Mädchen, das zu Hause total vernachlässigt wird, die sich immer heißhungrig auf ihr Essen stürzt.

Heute besuchten wir Familie Pechenko, eine Flüchtlingsfamilie, die bei uns in Swetlowodsk gelandet ist. Elena war schwanger, als sie es nicht mehr im Kriegsgebiet aushielt, ihre Sachen packte und sich mit ihren beiden Kinder auf den Weg machte. Ihr Mann traf bereits vor ihnen in Swetlowodsk ein, fand stundenweise Arbeit in einem kleinen Schuhgeschäft, verdient gerade so viel, dass seine Familie nicht verhungert.