Die Jungen und Mädchen in Schorsk kommen oft verschlossen und aggressiv in unsere Treffen. Wir spüren, wie die Sorgen ihre Eltern immer mehr Einfluss auf ihre Kinder nehmen, wie sie diesen emotionellen Druck kaum noch verarbeiten können. In der vergangenen Woche haben wir einen entspannten Ausflug zu einem Fluss in unserer Nähe unternommen. Jaroslaw Galagowetz hat Sportmaterial und Decken eingepackt und natürlich Material für eine zünftige Grillparty.

In Taborische, dem ärmsten Stadtteil von Swetlowodsk, haben wir oft mit einem Problem zu kämpfen: Wasser. Wenn es lange regnet, versinken wir oft tagelang in Wasser. Wenn es im Sommer trocken ist, sprengen alle ihre Gärten und der Wasserdruck sinkt fast auf den Nullpunkt. Doch das schlimmste Problem ist die schreckliche Wasserqualität. In der vergangenen Woche haben wir zwei Brunnen gebohrt, im Garten von „Villa am See“ und hinter „Villa Regenbogen“.

Wir können unsere Jungen und Mädchen nicht vor allen Gefahren bewahren, aber wir können sie zu mindest darauf vorbereiten. In der Ukraine werden viele Kinder entführt, missbraucht, zur Prostitution gezwungen, Situationen, mit denen gerade unsere Zigeunermädchen ständig konfrontiert werden. Christine Caine, von „Hillsong“, hat in Griechenland „A21“ gegründet, eine Organisation, die sich mit dieser Thematik beschäftigt und Seminare auf der ganzen Welt...

Oft rufen uns Familien an, die in Not geraten sind, bitten uns um Hilfe. Krankheiten haben sie aus der Bahngeworfen, andere haben in der Wirtschaftskrise ihre Arbeitsstelle verloren oder ein Schicksalsschlag raubt ihnen jeglichen Lebensmut, stürzt sie in Depressionen. In einem ersten Gespräch versuchen wir ihr Problem zu verstehen, dann suchen wir gemeinsam nach Lösungen. In der Wirtschaftskrise konnten wir vielen Familien zuerst einmal mit Setzkartoffeln helfen.

Heute ist ein ganz besonderer Tag in unserer „Lehrwerkstatt für Jungen“. Staunend stehen die Lehrlinge vor einer neuen Drehmaschine, die ihnen von der Andreas Gemeinde in Osnabrück geschenkt wurde. In den vergangenen Tagen haben sie von Oleg Kurbatow, ihrem Ausbilder, Seminare über die neue Maschine erhalten. Vorsichtig spannt einer der Lehrlinge ein Stück Holz in die Maschine. Alle Jungen tragen Schutzbrillen.

„Liebe Gäste, heute können wir euch etwas ganz Besonderes präsentieren. Ljana trägt einen Rock, den sie selbst gemacht hat!“ Ein wenig verlegen, aber mächtig stolz, steht Ljana vor den Gästen von unserem Talentwettbewerb. Nach langem theoretischen Unterricht und einer Einweisungsphase in die elektrischen Nähmaschinen war es endlich so weit. Die erste größere Aufgabe für die Lehrlinge aus der „Lehrwerkstatt für Mädchen“ war, einen Rock für sich selbst zu schneidern.

In den vergangenen Wochen haben wir Tonnen von Saatkartoffeln gesetzt. Hinter unserem „Zufluchtsort“ in Odarjewka wurden etwa 3.000 Quadratmeter von Jaroslaw Galagowetz mit Kartoffeln bepflanzt. Jetzt geht es an die Kartoffelkäfer und das Unkraut. Für das Unkraut hat sich Jaroslaw etwa ganz Besonderes ausgedacht, eine lustige „Unkrautmaschine“, die wir heute auf unserer Homepage vorstellen wollen. Keiner unserer Mitarbeiter weiß...

„Mascha, ich hab zwar ein riesiges Gartengrundstück, aber ich habe kein Geld, um Saatkartoffeln und Gemüsepflanzen zu kaufen. Wie soll ich den nächsten Winter überleben?“ Dieses Gespräch fand vor drei Monaten in einem „Vergessenen Dorf“ in der Nähe von Schorsk statt, als wir zum ersten Mal über unser neues Projekt nachgedacht haben: „Hoffnungsträger für die Ukraine“. In der Zwischenzeit sind Tonnen von Saatkartoffeln und Gemüsesetzlingen gepflanzt.

„Tante Lena, warum sähen wir Gras hinter „Villa Sonnenschein“, wir haben doch genug Wiesen in Swetlowodsk?“ Fragend schaut mich ein Mädchen an. Das war vor vielen Jahren, als niemand verstand, warum man Gras auf seinem Grundstück sät. Jeder freie Platz wurde in dieser Zeit als Garten genutzt. Damals hat niemand den Unterschied zwischen einem gepflegten Rasen und einer Wiese gekannt. Heute verstehen unsere Kinder natürlich, wie schön es ist...

Vor dem kleinen Supermarkt in Swetlowodsk steht eine alte Frau, zählt mit zitternden Fingern ihre letzten Kopeken. Rentner erhalten momentan 949 Griwna im Monat, das sind beim heutigen Wechselkurs gut 70 Euro. Etwa für die Hälfte von diesem Geld muss man die Wohnnebenkosten bezahlen. Da bleiben gerade einmal 35 Euro im Monat zum Leben. Wie geht es weiter, wenn jetzt auch noch die Gaspreise steigen?

Hinter uns liegen spannende Monate, in denen wir bei den Lehrlingen aus der „Lehrwerkstatt für Mädchen“ erst einmal Grundlagen gelegt haben. Seit gut einem Monat sitzen sie nun eifrig in der „Lehrwerkstatt“ hinter ihren Nähmaschinen. Genau zu diesem Zeitpunkt, als wir das erste Projekt angingen, traf ein wunderbares Geschenk aus der Andreas Gemeinde, aus Osnabrück, ein: eine Schneiderpuppe. Keine gewöhnliche Schneiderpuppe, eine, die man...

Die Cafeteria in unserer „Lehrwerkstatt“ ist wieder einmal festlich geschmückt. Gespannt sitzen unsere Gäste an ihren Tischen. Einer unserer Mitarbeiter erklärt ihnen, was sie in den kommenden Wochen in unserem „Alphakurs“ erwarten können. Drei Monate später sitzen wir an einem warmen Nachmittag hinter „Villa Sonnenschein“ im Garten und überlegen, was wir im „Alphakurs“ gelernt haben, der heute zu Ende geht. Wir wissen, was wir glauben...

Ein wichtiger Bereich in unserer Kinderarbeit sind Schulungen für unsere Erzieherinnen. Wie gestalte ich eine gute Unterrichtsstunde? Wie gehe ich mit Kindern um, die immer wieder aus der Rolle fallen? Wie kann ich Kindern helfen, die eine Lernschwäche haben? Heute hat Lena Uchnal, die unsere „Villa Sonnenschein“ leitet, alle Erzieherinnen eingeladen, um mit ihnen über Vorschulkinder zu sprechen. Da Lena unser „Spatzennest“ leitet, kann sie natürlich...

Am Samstagabend flogen Renate und Burkhard Rudat, Nicola Gocke und Eva Gierse für 10 Tage in die Ukraine, um mit unseren Mitarbeitern die nächsten Schritte in der politisch angespannten Situation und in der Wirtschaftskrise zu durchdenken. Am Sonntag besuchten sie den Maidan, nahmen am Gottesdienst in der „Hillsong Gemeinde Kiew“ teil und fuhren die 300 Kilometer nach Swetlowodsk, wo sie am Sonntagabend eintrafen.

Es dauert noch 20 Minuten, bis unsere Veranstaltung in Pawlowka beginnt, doch die Menschen strömen bereits ins Dorfgemeinschaftshaus. Gespannt stehen Jungen und Mädchen vor der Bühne, starren auf die Verstärkeranlage, „Tante, ihr habt so viele Kuscheltiere mitgebracht. Darf ich mir eins aussuchen?“ Natürlich wird jedes Kind mit einem Kuscheltier beschenkt. Ein weiterer Höhepunkt sind die Schulranzen, die von Missionsfreunden in Deutschland...